Rajasthan

Kaum eine andere Region Indiens hat das Indienbild so geprägt wie Rajasthan. So sind es eindrucksvolle historische Zeugnisse, wie Festungsanlagen, Paläste, Tempelanlagen und die Altstädte, in der sich eine ereignisreiche Geschichte in der Architektur widerspiegelt. Zudem bewirkt die noch heute starke traditionelle Ausrichtung der Gesellschaft, den Eindruck, dass die Zeit stehen geblieben sei. Doch auch hier in Rajasthan, wie andernorts auch, ist die Zeit nicht stehen geblieben, auch wenn der Wandel in den letzten 20 Jahren, in vielen ländlichen Regionen, viel langsamer vonstattenging. Das traditionelle breit gefächerte Kunsthandwerk und seine seit Jahrhunderten bestehende Geschichte bestehen vielerorts noch kaum verändert fort, doch sind es nunmehr nicht nur Einheimische, die als Käufer infrage kommen, sondern auch Touristen und Exporteure.
 
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Die einstigen Sitze der Fürstenhäuser, sei es Jaipur, Jodhpur, Bikaner, Jaisalmer, Bundi oder Udaipur, die zudem auch Zentren des Handels, wie auch der Produktion zahlreicher Güter waren, entwickelten sich zu Städten, gleichwohl der weitaus größere Teil Rajasthans von Siedlungen geprägt wurde, die nicht über die Größe eines Weilers oder Dorfes hinauswuchs. Bis in die Gegenwart hinein vermitteln die einzelnen Fürstentümer die gemeinsamen und voneinander verschieden verlaufenden historischen Entwicklungen. Während Jaisalmer allmählich seine Bedeutung als Handelsstadt immer mehr verloren ging, als sich im 19. Jahrhundert die Handelswege zu verändern begannen, wurde die Region durch die Teilung des Subkontinents in Pakistan und Indiens, erst recht gänzlich an den Rand gedrängt und dämmerte vor sich hin, bis es durch den Tourismus als ''Wüstenjuwel'' wiederentdeckt wurde. Demgegenüber verstand es der hinduistische Rajputen Fürstenstaat von Jaipur, durch seine enge und frühzeitige Verbindung mit den muslimischen Moghulherschern, seine Macht und Einfluss stetig zu vergrößern. Heute die Hauptstadt des Bundesstaates, und mit mehr als 6 Millionen Bewohnern ist Jaipur die größte Stadt in Rajasthan. Ungeachtet der zunehmenden Industriealisierung arbeitet der Großteil der Bevölkerung noch immer in der Landwirtschaft und nicht zuletzt trägt der Tourismus auch dazu bei neue Beschäftigungsmöglichkeiten zu schaffen.
In Rajasthan liegen auch mehrere Nationalparks, in denen der Besucher Indiens Tierwelt hautnah erleben kann. Unter diesen ist der Ranthambore Nationalpark wegen dessen Tigern und der Kaladeo Nationalpark wegen dessen Vogelvielfalt, die bekanntesten. Beide zählen zum Weltkulturerbe.
Die Geografie von Rajasthan weist eine Zweiteilung auf. Der nördlich der Aravalli Berge gelegene Teil ist mehrheitlich Halbwüste im Gegensatz zum kleineren südlichen Teil, der feuchter ist. Aufgrund dessen stellt das Wasserproblem, die größte Herausforderung für die Landwirtschaft.