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Ralf Griesbaum, Ethnologe, M.A.

 

Die Gründung

Die Gründung von Natkul steht im Zusammenhang mit meinem Forschungsaufentalt im Bundesstaat Uttarakhand. Wobei ich mich, thematisch bedingt, mit dem Trekkingtourismus und im speziellen mit Trekking Guides in Uttarakhand beschäftigte. Gleich zu Beginn kam ich mit der lokalen „Nanda Devi Eco Tourism“ Bewegung im Niti Tal in Kontakt, obschon diese nur am Rande mit meinem eigenen Thema in Beziehung stand. Dessen ungeachtet hat sich diese Beziehung über die Jahre hinweg auch dahin entwickelt, dass sie meine Pläne ein Reiseveranstaltergewerbe anzumelden noch verstärkten.
Da ich mich seit dem Jahr 2000 meist ungefähr sechs Monate pro Jahr in Indien und den Bergregionen aufhalte, entstanden nunmehr langjährige Beziehungen zu Einheimischen, von denen viele durch Trekking oder auch Bergsteigerexpeditionen ihr Einkommen beziehen. Gleichzeitig unternahm ich Trekkingtouren in Darjeeling, Nepal, Ladakh, Himachal Pradesh und insbesondere in Uttrarakhand. Jede dieser Touren für sich allein genommen, vermochte einerseits einen Teil der faszinierenden Landschaft und Kultur des Himalaya zu offenbaren und andererseits die Lust auf „mehr“ zu wecken. Letzten Endes war es wohl unausweislich Natkul – Himalaya Tours zu gründen, weil es der Versuch wert ist, gemäß den Vorstellungen eines „Fairen Tourismus“, Reisen zu planen und durchzuführen.
Im Vergleich zu Nepal stehen weite Teile des indischen Himalaya, mit Ausnahme von Ladakh, eher am Beginn ihrer Trekking-touristischen Erschließung. Trekkingrouten in Nepal, wie der Anapurna Trek oder der Everest Trek, warten mit einer touristischen Infrastruktur auf, wie sie bislang im indischen Himalaya nicht anzutreffen ist. Inwiefern die Erfahrungen in Nepal dafür verwendet werden können Fehler zu vermeiden und Positives zu übernehmen liegt an all jenen, die dahin gehende Entscheidungen treffen.
Viele Regionen in Indien, wie zum Besispiel Madhya Pradesh oder Lahaul, bieten neugierigen und abenteuerfreudigen Touristen, beeindruckende Möglichkeiten Land und Leute kennenzulernen.

 

 
 
 
 
 
 

Fairer Tourismus

Natkul will eine Plattform bieten, auf der sich Menschen begegnen und respektieren, auf der Kommunikation und gegenseitiges Verstehen lernen im Vordergrund stehen und der Gast sich vornehmlich den Gastgebern anpasst und nicht umgekehrt!
Jeder Tourist hat die Möglichkeit sich für oder gegen etwas zu entscheiden und kann dadurch den Charakter Form und Inhalt einer Reise gestalten. In Ländern wie Indien haben die meisten Leute nur selten die Qual der Wahl, weil es kaum wirkliche Alternativen gibt. Die Migration aus dem Dorf in die Stadt ist für viele Bewohner, auch der von Uttarakhand, die einzige Alternative, weil es in den Dörfern, außer der Landwirtschaft, die meist nur als Subsistenzwirtschaft betrieben wird, kaum andere Beschäftigungsmöglichkeiten gibt.
Tourismus ist sicherlich der vermutlich bedeutsamste Faktor, der sowohl das wirtschaftliche als auch das kulturelle Leben der in den Tourismusregionen lebenden Einheimischen in Zukunft beeinflussen wird. Dadurch wird den am Tourismus beteiligten Personen eine Verantwortung übertragen, derer sie in vielen Orten in der Vergangenheit nicht gerecht wurden, weil der finanzielle Vorteil alle anderen Bedenken dominiert! Tourismus ist weder von Natur aus schlecht noch gut! Aber kaum ein anderer Wirtschaftszweig entwickelt eine solche Dynamik, einen Ort oder Region innerhalb von wenigen Jahren zu transformieren, mit all den damit verbundenen wirschaftlichen, sozialen und kulturellen Chancen, Brüchen und Spannungen.
Die lokalen indischen Partner von Natkul - Himalaya Tours verfügen über langjährige Erfahrungen und im Hinblick auf einen nachhaltigen und fairen Tourismus, ist sich Natkul- Himalaya Tours seiner Rolle bewusst, und will deswegen seinen Beitrag dazu leisten.